Die Feldenkrais-Methode

Die Feldenkrais-Methode wurde nach ihrem Erfinder Moshè Feldenkrais benannt. Der Physiker, Ingenieur und Judolehrer vereint in dieser Form der Bewegungstherapie seine Erkenntnisse aus dem Judo, der manuellen Medizin sowie der künstlerischen Körperschulung und orientiert sich dabei an der Art und Weise wie wir in unseren ersten Lebensjahren die grundlegenden Bewegungsmuster (Rollen, Sitzen, Stehen, Gehen usw.) erlernt haben. Moshé Feldenkrais ging davon aus, dass ein Mensch nach dem Bild handelt, das er sich von sich macht. Er sagt, dass dieses Bild teils ererbt, teils anerzogen und zu einem dritten Teil durch Selbsterziehung zustande kommt. Wenn nun jemand das Bedürfnis hat, sein Handeln zu ändern, dann muss dieses Bild von sich selbst geändert bzw. erweitert werden. Ziel der Feldenkrais-Methode ist es, die Bewegungen so leicht wie möglich zu machen – so leicht, wie wir es noch aus Kindertagen in Erinnerung haben.

Moshè Feldenkrais wurde 1904 in Russland geboren. In Paris studierte er zunächst Maschinenbau, Elektrotechnik und später Physik an der Pariser Sorbonne, wo er auch promovierte. Von 1933 bis 1940 arbeitete er als Nukleartechniker im Labor von Frederic Joliot und Irene Joliot-Curie. Seine Leidenschaft für die innere Mechanik der Dinge, vor allem aber die menschliche Bewegung führte ihn zum Judo-Begründer Professor Lagoro Kano; er gründete den ersten Judo-Club Frankreichs und erlangte 1936 als einer der ersten Europäer den 'Schwarzen Gürtel'. 1940 musste er vor den Nazis nach England fliehen, wo er während des Krieges für die britische Admiralität arbeitete. Als ihm eine alte, schwere Knieverletzung erneut das Laufen unmöglich machte und die Operationsverfahren der damaligen Zeit wenig Hoffnung auf Heilung gaben, beschloss er, sich selbst zu helfen. Über Monate experimentierte er mit kleinen, langsamen Bewegungen, beobachtete und spürte bis ins kleinste Detail, was dabei geschah. Heraus kam eine sehr strukturierte Methode aufmerksamer Selbsterforschung, es gelang ihm, sein eigenes Bewegungsverhalten wahrzunehmen und durch neue Bewegungsvarianten zu erweitern. Durch diese Methode lernte er wieder laufen und sogar Judo zu praktizieren. In den fünfziger Jahren kehrte er nach Israel zurück, arbeitete dort in der elektronischen Abteilung des Verteidigungsministeriums und gründete das Feldenkrais Institut in Tel Aviv. Ab Ende der 1960er Jahre bildete er die ersten Generationen Feldenkrais-Lehrer aus. Er wurde vermehrt nach Frankreich, England und in die USA eingeladen, um seine Methode vorzustellen. 1981 erlitt er einen Hirnschlag, von dem er sich nicht mehr gänzlich erholte, und starb 1984 in Tel Aviv. .

“Wenn du weißt was du tust,
kannst du tun was du willst!”